Spielplätze werden von Kindern unterschiedlicher Altersgruppen genutzt. Bei der Auswahl eines neuen Spielgerätes sollte deshalb immer bedacht werden, für welche Zielgruppe bzw. welche Altersgruppe das jeweilige Gerät gedacht sein soll. Die Altersangaben der Spielgerätehersteller können dabei hilfreich sein, sollten aber auch nicht allzu dogmatisch betrachtet werden. Denn Kinder sind Individuen mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten. Deshalb kann es durchaus vorkommen, dass ein Kind ein bestimmtes Gerät vielleicht im Alter von 3,5 Jahren selbstständig erklimmen kann, während ein anderes Kind dies erst mit 6 Jahren schafft. Und das ist vollkommen in Ordnung, solange die Kinder aus eigenem Antrieb handeln.
Spielplätze sollen dazu dienen, dass Kinder ihrem eigenen Spieltrieb nachgehen können, ohne dass Erwachsene sie dabei anleiten. In Bezug auf die Spielgeräte bedeutet das, dass wir die Kinder weder davon abhalten sollten, ein bestimmtes Gerät zu nutzen, noch sie zur Benutzung eines bestimmten Gerätes drängen sollten. In der Regel können die Kinder selbst entscheiden, ob und wie sie bestimmte Spielsituationen nutzen möchten.
Grundsätzlich sind Spielplatzgeräte, die nach DIN EN 1176 gebaut sind, für alle Kinder zugelassen, die das jeweilige Gerät selbstständig nutzen können.
Die „Spielplatznorm“ DIN EN 1176 unterscheidet Spielplatzgeräte in „leicht zugängliche Geräte“ und solche, die schwerer oder nicht leicht zugänglich sind. Für leicht zugängliche Spielgeräte gelten strengere Vorschriften. So müssen zum Beispiel bei leicht zugänglichen Spielgeräten ab einer Podesthöhe von 0,60 m Brüstungen als Absturzsicherungen vorhanden sein. Bei Spielgeräten mit erschwertem Zugang sind Absturzsicherungen erst ab einer Fallhöhe von 1,00 m vorgeschrieben. Die Absturzsicherung kann hier bis zu einer Fallhöhe von 2,00 m auch nur aus einem Geländer bestehen, erst ab einer Fallhöhe von 2,00 m sind Brüstungen zwingend erforderlich.
In der Praxis bedeutet das, je höher ein Gerät ist, desto anspruchsvoller sind die Zugänge bzw. Aufstiegsmöglichkeiten an dem Spielgerät. Dadurch ist die nötige Nutzerbeschränkung gewährleistet. Die Altersangaben des Herstellers dienen lediglich als Orientierung für den Betreiber oder den Planer.